Risikopatienten
Wir stellen sicher, dass wir Ihre Patientinnen und Patienten so zeitnah, umfassend, und effizient wie möglich untersuchen – unter Berücksichtigung der zielführendsten und strahlenschonendsten Optionen. Es gibt jedoch Fälle, in denen wir Untersuchungen nicht oder erst nach einer Vorbereitungsphase durchführen können. Gegebenenfalls weichen wir – z.B. aus Gründen der Sicherheit oder der Strahlenhygiene, bei besonders dringlichen Indikationen oder bei Untersuchungs-relevanten gesundheitlichen Einschränkungen – auf alternative Techniken bzw. Modalitäten aus – immer im Interesse bzw. zum Schutz des / der Patienten / Patientinnen. Deshalb bitten wir Sie an dieser Stelle bereits vor der Terminvereinbarung in unserer radiologischen Fachpraxis folgende Gegebenheiten zu überprüfen:
- Liegt ein Diabetes mellitus vor? – Hier ist vor Kontrastmittel-Applikation iv (sowohl Gadolinium- als auch Jod-haltig) im MRT / CT die Nierenfunktion immer geprüft werden (weiteres s. u. Kontrastmittel CT bzw. Kontrastmittel MRT). WICHTIG: Nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist eine Metformin-Einnahmepause vor / nach KM-Gabe NICHT mehr erforderlich; es ist hinreichend belegt, dass die Kombination oraler Diabetika mit (MRT- oder CT-) Kontrastmittel das Risiko für eine renale Schädigung NICHT erhöht! Dementsprechend ist das Management von D.m. Typ II-Erkrankten vereinfacht. Bei bekannten Einschränkungen der eGFR greifen die prophylaktischen Maßnahmen gemäß ESUR-Empfehlungen (Ausführliches s. Kontrastmittel MRT)
- Trägt Ihr Patient Implantate? – Ferromagnetische Fremdkörper wie Gelenkprothesen, Cochlea-Implantate oder Herzschrittmacher sind eventuell NICHT oder nur BEDINGT MR-tauglich! Auch wenn HSM der aktuellen Generationen häufig für eine MR-Untersuchung geeignet sind – sei es durch neuartiges Material oder spezielle MR-taugliche Programmierungen – so liegt oft dennoch eine Kontraindikation für die MRT vor, da z.B. nach Aggregat-Tausch alte, nicht Kernspin-taugliche Sonden(reste) intrakorporal verblieben sind! U. U. kann auch die Untersuchung im CT-Scanner durch sog. Aufhärtungs-Artefakte durch Röntgen-dichtes Fremd- / Implantat-Material nicht oder nur eingeschränkt – oder nur unter Anwendung höherer Strahlendosen möglich sein. Bei der Terminvereinbarung nehmen wir weitergehende Informationen über Implantate etc. gerne auf. Eventuell weisen Sie Ihren Patienten im Vorfeld bereits darauf hin, dass die Untersuchungsstrategie individuell – gerne im kollegialen Gespräch – geplant werden sollte.
- Bestehen Allergien? – Ggfs. muss hier auf die Gabe von Kontrastmitteln verzichtet werden oder der Betroffene muss entsprechend eines Stufenschemas prämediziert werden, um unerwünschte Nebenwirkungen bei erforderlicher KM-Gabe („Kontrastmittel-Zwischenfälle“) zu vermeiden. Es gilt vor Ort das individuelle Risiko mit dem Patienten in Abwägung der Dringlichkeit der bildgebenden Maßnahmen zu eruiren. U. U. ist bei der radiologischen Untersuchung eine Begleitperson erforderlich, da im Rahmen der Anaphylaxie-Prophylaxe die Teilnahme am Straßenverkehr für die nächsten Stunden nicht erlaubt ist! Auch dies gilt es bei der Terminvereinbarung zu berücksichtigen.
- Leidet Ihr Patient unter Klaustrophobie? Unser neuer MRT-Scanner hat eine deutlich größere Gantry-Öffnung als herkömmliche Kernspintomographen, so dass auch Patientinnen und Patienten mit Platzangst entspannter gelagert werden können. Sollte dennoch die Gabe eines kurzwirksamen Sedativums erforderlich sein , so führen wir die Messungen unter Kontrolle der Vitalparameter durch. In vielen Fällen ist jedoch die professionelle Begleitung durch unsere geschulten Mitarbeiterinnen verbunden mit unserem optisch ansprechend gestalteten Untersuchungsraum mit „virtuellem Fenster“ bereits ausreichend um phobische Patient*innen zu beruhigen. Häufig hilft auch eine Spiegelbrille um das Gefühl optischer Weite während der Untersuchung zu generieren. In vielen Fällen ist die Lagerung im MRT-Gerät ohnehin unkompliziert, da z.B. nur eine Extremität im Isozentrum gelagert werden muss und der der Körper großteils außerhalb der Gantry positioniert ist.
- Wurde in der zu untersuchenden Körperregion bereits operiert? – Dies ist eventuell wichtig für unsere diagnostische Strategie. Gerne nehmen wir OP-Berichte, Arztbriefe und vorhandene externe Voruntersuchung / Voraufnahmen entgegen. Tumor-Patient*innen werden gebeten, ihren Nachsorgepass zum Termin mitzubringen. Alle Vorinformationen fließen in unsere Befundinterpretation und Berichterstellung mit ein.